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Digitale Revolution und kulturelles Gedächtnis

, 7.6.2020, 17:30

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Wie verändern sich öffentliche Diskurse und Erinnerungen im Zuge der Digitalisierung? Welche Rolle spielt Dichtung zwischen historisch sensibler Erkundung der Sprache und einer mit Algorithmen operierenden digitalen Poesie?

Im Anschluss an diese Sendung beantworten die TeilnehmerInnen Fragen im Live-Zoom-Stream auf der Facebook-Seite des poesiefestival berlin.

Das Forum widmet sich der Frage, wie sich öffentliche Diskurse und Erinnerungen im Zuge der Digitalisierung verändern. Die globale Verbreitung digitaler Technologien hat in kurzer Zeit eine zukunftsgerichtete Kultur hervorgebracht, in der sich die Verhältnisse von Personen zueinander und zu Dingen neu organisieren. Diese „stille Revolution“ (Mercedes Bunz) ergreift alle Kulturen und transformiert die Lebenswelt tiefgreifend. Doch auch sie vollzieht sich auf dem Grund der Geschichte und ihrer kollektiven Erinnerung, dem „kulturellen Gedächtnis“ (Aleida und Jan Assmann). Die Vergangenheit vergeht nicht mit überholten Technologien wie Disketten, auch wenn die Rede von erinnerungspolitischen Wenden und Schlussstrichen von rechts laut durch die Medien geistert.

Wie sind der Zukunftsvektor der Digitalisierung und das kulturelle Gedächtnis von Gesellschaften zusammenzudenken? Welche Technologien erlauben uns, den Ruf der Vergangenheit in die Zukunft zu tragen, welche fördern das Vergessen? Wie lässt sich in der digitalen Revolution das Bewusstsein der Ambivalenz kultivieren? Und welche Rolle spielt bei all dem die Dichtung zwischen historisch sensibler Erkundung der Sprache und einer mit Algorithmen operierenden digitalen Poesie? Fragen wie diese werden zwei Expertinnen von internationalem Rang diskutieren: Aleida Assmann, die seit langem das kulturelle Gedächtnis erforscht und sich für eine lebendige Erinnerungskultur in Deutschland und Europa einsetzt, und Mercedes Bunz, die über Internet, Digital Humanities und Künstliche Intelligenz forscht und als Vordenkerin der Digitalisierung seit Jahren öffentlich Stellung bezieht.

Projektleitung: Asmus Trautsch

Das Forum – Digitale Revolution und kulturelles Gedächtnis wird freundlich unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf.